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Frauenmantel – Rezepte

Frauenmantel Puder-Deo

Für das Puder-Deo braucht man getrocknete Frauenmantel-Blätter. Die deodorierende Wirkung entsteht durch die im Frauenmantel enthaltenen Gerbstoffe. Diese verhindern auch Entzündungen, die sich an feuchten Hautstellen bilden können.

Folgende Zutaten werden benötigt:

4 EL getrocknete Frauenmantel-Blätter
2 TL Speise-Natron
3 EL (gehäuft) Speisestärke (Maisstärke)
3 EL (gehäuft) helle Tonerde (gibt’s in der Apotheke)
wer mag kann 10-20 Tropfen ätherisches Öl zufügen (z.B. Lavendel oder Zitronenmelisse)

Die Frauenmantel-Blätter werden zunächst in einem Mörser so fein wie möglich zerstoßen und wird anschließend durch ein feines Sieb gestrichen, um gröbere Rückstände zurückzuhalten.

Da die Natronkristalle ziemlich grobkörnig sind, dieses ebenfalls fein zerstoßen und aussieben.

Das Frauenmantel-Pulver, das Natron-Pulver, die Speisestärke und die Tonerde zusammengeben und gut durchmischen – das geht hervorragend in einem großen Schraubglas. Einfüllen, erst mit einer Gabel durchrühren und anschließend gut durchschütteln.

Wer duftendes Puder-Deo haben möchte, kann nach und nach einige Tropfen ätherisches Öl hinzufügen (immer ein oder zwei Tropfen, dann wieder durchschütteln). Ich mag sehr gern Lavendelöl, aber das bleibt jedem selbst überlassen.

Am besten füllt man das Puder in eine verschließbare Streudose (gibt’s z.B. als Puderzuckerdose im Haushaltswarenladen). so kann man das Puder in kleinen Mengen einfach auftragen.

Das Puder hält sich bis zu 12 Monate, wenn es kühl und trocken (also nicht im Badezimmer) aufbewahrt wird.

Teemischung mit Frauenmantel bei Durchfall

Frauenmantel hilft ja gegen einige Beschwerden. Durch die Gerb- und Bitterstoffe schmeckt er allerdings für sich allein genommen nicht so besonders. Bei Durchfall gilt: Erst die Ursache beim Arzt abklären lassen! Und bei Verschreibung von Medikamenten nach evtl. Wechselwirkungen fragen. Auch wenn es „nur“ Naturmedizin ist, kann es doch zu Wechselwirkungen kommen. Also bitte unbedingt fragen.
Egal, um welche Erkrankung es sich handelt, muss die ausgeschiedene Flüssigkeit und die Mineralstoffe wieder ersetzt werden. Hier nun ein REzept für „Durchfall-Tee“. Am besten gleich eine ganze Kanne aufbrühen und über den Tag verteilt trinken.

Ihr braucht für 1 Liter Tee:

jeweils 2 gehäufte TL: Frauenmantel, Gänsefingerkraut, Vogelknöterich, getrocknete Heidelbeeren und schwarzen Tee

Zutaten in einen Teefilter geben und mit 1 l kochendem Wasser aufbrühen, min. 10 Minuten ziehen lassen. Ungesüßt (!) trinken. Zucker in jeder Form (auch als Honig) wirkt leicht abführend. Das merkt man vor allem, wenn man einmal eine Zeit lang komplett auf Zucker verzichtet hat ;o)

Frauenmantel

 

Ihr Lieben! Ich bin euch im Juni noch einen Beitrag über den Frauenmantel schuldig geblieben. Es tut mir sehr leid, dass ihr warten musstet. Jetzt ist es soweit:

Der Frauenmantel

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Frauenmantel auf der Wiese

Der „Gemeine Frauenmantel“ (lat. Alchemilla vulgaris L. – für die Biologen unter euch 😉 ) gehört – wer hätte es gedacht – zu der Familie der Rosidae oder Rosenähnlichen. Frauenmantel hat viele Namen: Sinau, Sintau, Löwenfuß, Taurosen, Taumantel, Taublatt, Silberkraut, Marienmantel, Mantelkraut, Marienkraut, Gänsefuß; um nur einige zu nennen. alle bezeichnen die selbe Pflanze.

Interessant sind die Verweise auf Tau, der sich tatsächlich in den Blättern am Blattgrund sammelt. Die Blätter sind gezahnt. Wer ganz genau hinschaut, kann kristallklare Tropfen erkennen, die sich an den Zähnchen bilden und silbern funkeln („Silberkraut“).

Die Bezeichnung Marienmantel oder Marienkraut bezieht sich auf die Form der Blätter, die an einen pelerinenartigen Mantel erinnern, wie ihn die Muttergottes auf vielen Darstellungen trägt.

Gerne wird er heute als Zierpflanze in Gärten und Parks als pflegeleichte und anspruchslose Pflanze gesetzt. Dabei sie er richtig hübsch aus.

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Frauenmantel im Nürnberger Stadtpark

Frauenmantel wurde und wird in der Naturheilkunde und Homöopathie bei typischen Frauenleiden eingesetzt, wie Mentruationsbeschwerden (zu starke Blutungen und heftige Krämpfe), Weißfluss oder klimakterischen Beschwerden (Schweißausbrüche). Auch nach der Geburt kann Frauenmantel unterstützend zur Rückbildung und bei übermäßigen Wochenfluss eingesetzt werden.

Doch dieses Kraut kann noch mehr. In der heutigen Schulmedizin, wie auch in der Volksmedizin wird Frauenmantel als Mittel gegen Blähungen und unspezifische Durchfallerkrankungen genutzt. Dazu wird das blühende (!) Kraut verwendet. In der Volksmedizin wird er darüber hinaus (innerlich angewendet) als Mittel zur Blutreinigung geschätzt. Äußerlich angewendet kann er bei Hautunreinheiten, Entzündungen des Mund- und Rachenraumes und bei Halsweh verwendet werden. Ein Rezept für ein Puder-Deo stelle ich euch unter der Rubrik „Rezepte“ ein.

Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind Gerb- und Bitterstoffe (daher der leicht bittere Geschmack), ätherisches Öl und Flavonoide sowie Saponin. Noch ganz junge Frauenmmantelblätter (gesammelt vor der Blüte) schmecken sehr gut in einem Wildkräutersalat oder auch als Einlage in einer Suppe. Die Blüten können als essbare Dekoration verwendet werden. Einfach nur lecker und gesund ist es auch noch.