Waldmeister – mehr als nur Zutat für Bowle und Limonade

Wissen der Kräuterfrau 

„Stehn die Blätter ringsherum, ist es meist ein Galium“
Merksatz der Botaniker

Blühender Waldmeister
Blühender Waldmeister

 

Der Waldmeister, lat. Galium odoratum

In der Familie des Galium gibt es weitere Arten, wobei der Waldmeister wohl die bekannteste sein dürfte. Er sieht nicht nur hübsch aus, sondern duftet wundervoll würzig.

Die Blütezeit ist Ende Mai / Anfang Juni, je nach Standort. Verwendet wird das blühende Kraut, frisch oder noch besser leicht angetrocknet. Dann entfaltet sich das Aroma am stärksten, da durch das Anwelken das Cumarin aus dem Cumaringlykosid freigesetzt wird. Man findet Waldmeister vor allem in schattigen Buchenwäldern oder Buchenmischwäldern. Waldmeister ist mehrjährig und bildet einen dauerhaften Wurzelstock aus. Meist wächst er in dichten Büschen. Die Pflanze bildet kleine Klettfrüchte aus, die sich im Fell von Tieren festhängen und sie so für die Verbreitung sorgen.

Im Volksmund wird der Waldmeister auch Herzensfreund oder Sternleberkraut genannt. Das gibt bereits einen Hinweis auf die Einsatzgebiete in der Naturmedizin. Der Tee (2 TL zerdrücktes Waldmeisterkraut mit 1 Tasse heißem Wasser aufbrühen und 10 min zugedeckt ziehen lassen) wird vor allem als Beruhigungsmittel eingesetzt. Aber auch gegen Bauchweh, Kopfschmerzen oder Migräne kann das duftende Kraut helfen.

Wichtig!!!

Waldmeister nicht überdosieren, da sonst aufgrund des Cumarin-Gehaltes eine gegenteilige Wirkung einsetzen kann. 1 Tasse Tee über den Tag getrunken reicht. Auf keinen Fall das Kraut essen, sondern nur in Flüssigkeit ziehen lassen. 

In einigen alten Kräuterbüchern (z.B. bei Adamus Lonicerus) wird Waldmeister gegen Leberstauungen, Harnverhaltung oder auch Nierensteinen und Gelbsucht empfohlen. Diese Wirkungen sind nicht ausreichend nachgewiesen und spielen daher heutzutage in der Schulmedizin keine Rolle mehr. In der Homöopathie wird Waldmeister allerdings immer noch gegen diese Leiden eingesetzt und darüber hinaus auch bei Kopfschmerzen, Migräne, Schlaflosigkeit, Nervosität und Durchblutungsstörungen (daher bei Blutungsneigung keinen Waldmeister verwenden).

Extra-Tipp der Kräuterfrau:

Getrockneten Waldmeister zusammen mit Lavendel oder Salbei in ein Baumwollsäckchen in den Kleiderschrank hängen. Duftet herrlich frisch und hält Motten fern. Das Kräuterkissen neben das Kopfkissen legen. So wirkt der Duft beruhigend und Schlaf fördernd. 

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